Diktatoren als Türsteher Europas. Wie die EU ihre Grenzen nach Afrika verlagert.

mit Christian Jakob (Journalist bei der „taz“, Berlin)

Europa zieht seine Grenzen durch Afrika. Migrationskontrolle ist in der EU zu einer Frage von höchster innenpolitischer Bedeutung geworden. Mit Hochdruck baut sie daher ihre Beziehungen zu den Regierungen auf dem afrikanischen Kontinent aus. Diese sollen ihre Bürger daran hindern, nach Europa zu gelangen. Die EU bietet dafür Militär- und Wirtschaftshilfe in Milliardenhöhe. Sie arbeitet mit Regimen zusammen, die schwere Menschenrechtsverletzungen begehen, und bildet deren Polizei und Armeen aus. Die Bewegungsfreiheit in Afrika wird eingeschränkt, Entwicklungshilfe wird umgewidmet und an Bedingungen geknüpft: Wer Migranten aufhält, bekommt dafür Geld. Am meisten profitieren IT-Unternehmen sowie Rüstungs- und Sicherheitskonzerne in Europa.

»Von geschützten Grenzen und der Öffnung der Märkte träumt die EU. Von geschützten Märkten und offenen Grenzen träumt Afrika. Solange dieses Interessensdilemma nicht gelöst ist, wird es keine echte Partnerschaft geben.«

Christian Jakob ist Journalist und arbeitet seit 2006 als Redakteur und seit 2014 als Reporter für die taz. Für seine Berichterstattung zur Asylpolitik 2015 für den Journalistenpreis »Der lange Atem« nominiert .

Dienstag, 6. März um 19:30 Uht
Volkshochschule Osnabrück, Bergstr. 8, Vortragssaal, Dachgeschoss
Der Eintritt ist frei.

Veranstalter: Aktionszentrum 3. Welt (A3W) und Volkshochschule Osnabrück in Zusammenarbeit mit terre des hommes und amnesty international

Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Grenzen: Die neue Abschottung der Welt“ vom Colloquium 3. Welt